Red Room – Plattform 14, EWZ Selnau Zürich, 2014
Nationale Suisse Kunstpreis, Plattform 14, EWZ Selnau Zürich, 2014
Kuratiert von Charlotte Matter und Claudio Vogt
Text von Jasmin Sumpf
Lena Amuat & Zoë Meyer zeigen Modelle: Modelle, die veranschaulichen, dokumentieren, repräsentieren und interpretieren. In ihrem stetig anwachsenden Bildarchiv treten neben Fotografien von traditionellen musealen Aus-stellungsobjekten, wie Gipsabgüssen oder Tierpräparaten, besonders Abbildungen von Figuren hervor, die gleich-zeitig irritieren
und faszinieren. Es handelt sich um Objekte, die die beiden Künstlerinnen während akribischen Recherchearbeiten in kunst- und kulturhistorischen, naturwissenschaftlichen und anthropologischen Sammlungen aufspüren, die sie sorgfältig inszenieren und fotografieren.
Der daraus entstehende Fundus an Bildern dient ihnen als Arbeitsmaterial für ihre raumgreifenden Installationen, welche bestehende Ausstellungsdispositive hinterfragen und neue Präsentationsformen erproben.Es sind nicht die, ursprünglich für wissenschaftliche Erkenntnisprozesse gedachten und für Laien oft unverständlichen, Gegenstände allein, mit welchen sich der Betrachter in den Werken auseinanderzusetzen hat. Faszinierend sind vielmehr die unterschiedlichen Sicht-weisen welche durch die gestalterischen Eingriffe der Künstlerinnen thematisiert werden. Die einzelnen Werkaufnahmen, bei denen nicht eindeutig ist, ob und wie sie nachträglich manipuliert wurden, werden dabei stets Teil eines grösseren, sie umgebenden Referenzsystems, in welchem die Präsentationsform der Bilder selbst zum Gegenstand der Anschauung wird.
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